Die in diesem Band ebenfalls enthaltene Erzählung Die Anrufung zielt auf den Ursprung dieser Sprache. Die Prüfungsfrage seines Professors nach dem Begriff “Schönheit” versetzt den Erzähler zurück in die akustische Sensation seiner frühen Kindheit: die Entdeckung der eigenen Stimme.
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Gebunden
2008
Suhrkamp
48 Seiten
ISBN 978-351-841968-7
»Ein beinahe altmeisterliches Meisterwerk der modernen Erzählkunst.«
Elmar Krekeler, Die Welt
»Plötzlich verkehrt sich auf magische Weise – sollte man nicht im Sinne Kafkas von „Verwandlung“ sprechen?! – die Reisegeschichte zu einer Poetik der Erinnerung, die wiederum ihre Evidenz im Augenblick erfährt: Kennzeichen großer Literatur.«
Werner Jung, Der Freitag
»Der Text Turksib ist Trance wie in Zeitlupe, die kürzesten Augenblicke verlangsamen sich, spalten sich auf in Bilder, Geräusche und Gerüche. Ein russischer Heizer und ein ostdeutscher Schriftsteller stolpern einander im Zugskorridor in die Arme, und aus dieser kleinen Begegnung einstiger Brudervölker macht Seiler große Literatur.«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung
»Virtuos an – oder jenseits – der Grenze zur Manier ist Turksib mitunter auch etwas strapaziös sinnreich, dafür macht die durchgängige Sexualisierung schienengebundener Beförderung Spaß – und worum soll´s bei einer Eisenbahnfahrt auch sonst gehen?«
Klaus Nüchtern, Der Falter
»Seilers lyrische Prosa nimmt den Rhythmus der Zugfahrt auf; die Zeitreise wird mit einer kafkaschen Klarheit und Dichte, zugleich in romantischem Märchenton erzählt. Die Motive – der Geigerzähler, der Schacht, die Traurigkeit – werden miteinander verbunden, ohne dass ihr Geheimnis sich ganz auflösen ließe.«
Ulrich Rüdenauer, WDR 3
»Beide Meisterstücke lyrischer Prosa handeln von der Konstitution einer Gegenwirklichkeit der psychischen Prozesse. Was scheinbar geschieht, ist nur die Oberfläche eines ganz anderen Abenteuers.«
Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung